Was ist Candidate Experience?
Als Candidate Experience gelten alle Erfahrungen und Eindrücke, die der Bewerber in dem gesamten Bewerbungsprozess hat. Angefangen mit dem Finden der Stelle bis zum Vertragsabschluss. Dabei sind auch die Unternehmenswebseite und die Positionierung in den sozialen Netzwerken wichtig. In Zeiten von Fachkräftemangel und War for Talent gewinnt die Candidate Experience immer mehr an Bedeutung. Das Ziel von Unternehmen muss es sein, die Candidate Experience und damit den gesamten Prozess als konsistent erscheinen zu lassen.
6 Phasen der Candidate Experience
Diese Phasen sind der Ideal-Prozess, hier hat das Unternehmen Berührungspunkte mit dem potenziellen Bewerber. Diese Phasen müssen also für den Bewerber positiv aufgefasst werden.
- Anziehung (Hier gibt es den ersten Kontakt zwischen Unternehmen und Bewerber.)
- Information (Der Kandidat informiert sich über das Unternehmen im Internet, Webseite etc.)
- Bewerbung (Soweit bis jetzt alles positiv verlaufen ist, bewirbt sich der Kandidat. Dabei trifft er oft auf lange Formulare, die meist unverständlich sind. Hier sollte sich aber der Bewerber in seiner Wahl für das Unternehmen bestätigt fühlen.)
- Auswahl (Bewerbungsgespräche, Empfang im Unternehmen und Kommunikation im Nachgang sind in dieser Phase entscheidend.)
- Onboarding (Der Übergang zwischen Bewerbungsphase und beginn der Arbeit sollte fließend sein und dafür ist der Onboarding Prozess wichtig. Er sollte die Erwartungen des Bewerbers erfüllen.)
- Bindung (In der letzten Phase steht die Bindung und Integration des neuen Mitarbeiters im Vordergrund, um die Gefahr zu minimieren diesen frühzeitig wieder zu verlieren.)
Häufige Gründe für eine schlechte Candidate Experience sind beispielsweise ein zu langer Bewerbungsprozess, schlecht strukturierte Stellenanzeigen oder unprofessionelle Bewerberkommunikation.
Wieso ist die Candidate Experience für Unternehmen wichtig?
Die Candidate Experience hat einen deutlichen Einfluss auf das Arbeitgeberimage. Außerdem können negative Erfahrungen während des Prozesses den potenziellen Bewerber abschrecken und so beeinflussen, dass er das Jobangebot ablehnt oder frühzeitig aus dem Bewerbungsprozess aussteigt. In der Arbeitswelt gibt es einige Beispiele, bei denen eine einzige negative Erfahrung ausreichend war, um das Unternehmen in ein schlechtes Licht zu rücken. Diese kann vor allem bei den jüngeren Bewerbern große Auswirkungen haben, da sich diese viel in sozialen Netzwerken austauschen und dort schlechte Erfahrungen teilen. Auch Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu erleichtern den Austausch von potenziellen Arbeitnehmern und bieten ihnen einen ersten Einblick in das Unternehmen, ohne vorher einen Schritt ins Unternehmen gesetzt zu haben.
Tipps für Unternehmen
Die Unternehmen dürfen aber einen Aspekt nicht vergessen. Um Bewerber zu überzeugen dürfen sie keine falschen Versprechungen machen und auch nicht um den heißen Brei herumreden. Die Werte des Unternehmens sollten an die Bewerber klar kommuniziert werden, auch wenn darunter die Candidate Experience leiden könnte. Denn auf lange Sicht ist das nicht zielführend. Häufig wird die Ehrlichkeit von den Bewerbern eher als positiv bewertet, denn es vermittelt Transparenz, was einen hohen Stellenwert bei Bewerbern hat.
Außerdem ist es wichtig bei dem ersten Kontakt bereits eine Beziehung aufzubauen. Die potenziellen Arbeitnehmer wollen nahbare Arbeitgeber und das schon ab dem ersten Gespräch.
Bei Abschluss des Bewerbungsgespräches kann man den Bewerber gleich um Feedback zum Bewerbungsprozess bitten, was für beide Seiten von Vorteil sein kann. Das Unternehmen erfährt an welchen Punkten man sich steigern kann und der Bewerber hat das Gefühl gehört zu werden.