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WARUM die Zuverlässigkeit von Bewerbern abnimmt –
und was man dagegen tun kann

Ghosting und Benching verbindest du ausschließlich mit Dating? Weit gefehlt – das Phänomen „Spurlos verschwunden“ zieht immer mehr in das alltägliche Bewerberverhalten ein. Wir erklären dir, was es mit der abnehmenden Zuverlässigkeit von Bewerbern auf sich hat und was du dagegen tun kannst.

Kennst du das? Ein Bewerber mit dem du in Kontakt standest macht sich ohne Erklärung aus dem Staub. E-Mails werden nicht mehr beantwortet, auf Anrufe wird nicht reagiert und bereits getroffene Abmachungen werden über Bord geworfen. Die Diagnose ist klar: Sie lautet Ghosting.

Du denkst jetzt bestimmt: Warum sollte ich mir das durchlesen? An vermeintlich unzuverlässigen Bewerbern dranzubleiben ist doch nutzlos… Diese Glaubenssätze sollten jedoch der Vergangenheit angehören. Der Wettbewerb im Recruiting hat sich verschärft, Vollbeschäftigung macht den Jobwechsel zu einer Entscheidung unter Unsicherheit. Es lohnt sich also, dran zu bleiben.

Warum betreiben Bewerber im Recruiting Ghosting?

In den letzten Jahren ist die Konfliktbereitschaft, insbesondere von jungen Menschen, immer weiter gesunken. Die Möglichkeiten, Beziehungen ohne Aufwand beenden zu können, sind durch digitale Kommunikationsmittel gestiegen.

Gerade bei Positionen, die durch starken Fachkräftemangel gekennzeichnet sind, ist das Angebot für Bewerber enorm – viele haben tatsächlich die Qual der Wahl und erhalten ständig neue Angebote. Schnell kommt bei Bewerbern das Gefühl auf, sich Unverbindlichkeit leisten zu können.

Lohnt es sich, trotzdem an solchen Bewerbern dranzubleiben?

Gerade bei Vollbeschäftigung besteht die primäre Bindung – auch bei latenter Unzufriedenheit – zum bestehenden Arbeitgeber. Hinzu kommen viele berufliche und private Verpflichtungen, die den Fokus auf andere Dinge als die aktive Jobsuche lenken. Deshalb gilt es von Fall zu Fall abzuwägen und bei wirklichen Wunschkandidaten durch authentisches Auftreten und eine angenehme Hartnäckigkeit am Ball zu bleiben.

3 tipps
wie du die Unzuverlässigkeit handhaben kannst, ohne viel zeit zu verlieren

1. Schau dir die Kandidaten und deren Gründe, nicht zu reagieren, genau an. Gibt es Gründe, die aus persönlichen Gesprächen hervorgegangen sind, warum sich ein Kandidat nicht meldet? Dann bleib dran. Priorisiere die Bewerber, von denen du eine Antwort oder eine Reaktion erwartest.

2. Vereinbare mit Interessenten konkrete Zeitpunkte, wann ihr euch wieder bei einander melden wollt und schaffe von deiner Seite eine hohe Verbindlichkeit.

3. Setze dir feste Zeitpunkte für Reminder E-Mails und Calls. Arbeite die betroffenen Kontakte strukturiert ab. An den priorisierten Bewerbern bleibst du dran, bis du ein Ergebnis hast.

Warum die Zuverlässigkeit von Bewerbern abnimmt

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